Infektionskrankheiten

Bitte beachten Sie, dass diese Informationen keinen Tierarztbesuch ersetzen. Wir möchten Ihnen lediglich einen Überblick über die katzentypischen Erkrankungen bieten.
Sogar verantwortlungsbewusste Tierärzte weigern sich, Ferndiagnosen zu stellen. Seien Sie also bitte skeptisch, wenn Ihnen sogenannte "Internet-Tierärzte" aus der Ferne die Krankheit Ihrer Katze diagnostizieren, ohne sie gesehen zu haben.

Katzenschnupfen | Katzenseuche | Tollwut | FeLV (Leukose) | FIP | FIV



Katzenschnupfen

Von dieser keineswegs harmlosen Krankheit sind vor allem kleine Kätzchen betroffen. Da die Erkrankung von vielen verschiedenen Viren hervorgerufen wird, spricht man auch vom Katzenschnupfenkomplex. Erste Anzeichen sind Niesen, Nasenausfluss, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber. Die Krankheit kann bei zu später Behandlung chronisch werden, ernsthafte Organkrankheiten hervorrufen (insbes. Augen und Lunge) und unter Umständen tödlich sein.
Es liegen in der Regel 2 bis 4 Tage zwischen Infektion und dem Ausbruch der Krankheit.
Die Übertragung der Krankheit setzt keinen direkten Kontakt zur infizierten Katze voraus, kann also auch unter den Schuhsohlen mit dem Straßendreck in die Wohnung gebracht werden - deshalb sollte auch bei "isoliert" lebenden Wohnungskatzen eine Impfung vorgenommen werden.
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Katzenseuche

Diese Krankheit wird hervorgerufen von dem sehr aggressiven Parvovirus. Die Erkrankung verläuft oftmals trotz intensiver Behandlung tödlich, Überlebenschancen hat ein infiziertes Tier nur bei sehr früher Erkennung und sofortiger Therapie.
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch, beträgt zwischen 2 und 10 Tagen.
Das Virus kann, wie das Katzenschnupfen-Virus, auch durch den Menschen von "draußen" in die Wohnung gebracht werden, es hält sich aber wesentlich länger in der Umgebungsluft - daher sollten auch Stubentiger geimpft werden.
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Tollwut

Diese Krankheit ist auf alle Säugetiere, also auch auf den Menschen, übertragbar. Nicht nur die bekannte Aggressivität und Beißwut können Anzeichen sein, sondern auch völlige Teilnahmslosigkeit!
Die Tollwut wird durch Bissverletzungen und durch Kratz- oder Schürfwunden übertragen. Sie verläuft für Katze und Mensch tödlich!

Gesetzliche Regelungen:
Tollwut-Infektionen MÜSSEN vom Besitzer gemeldet werden, dies kann auch der behandelnde Tierarzt übernehmen. Infizierte Tiere müssen getötet werden. Außerdem müssen auch alle anderen Tiere getötet werden, die Kontakt zu dem infizierten Tier gehabt haben könnten, es sei denn, sie können (bei freilaufenden Tieren per Tätowierung) einem Besitzer zugeordet werden, der eine wirksame Impfung nachweisen kann.


Daher ist die Impfung bei Freigängern unverzichtbar, auch bei Wohnungskatzen empfehlen wir Sie.
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FeLV - "Katzenleukose"

Der feline Leukose-Virus, auch Katzenleukämie oder -leukose genannt, ist momentan die häufigste infektiöse Todesursache bei Katzen. Sie schwächt einerseits das gesamte Immunsystem, kann aber auch zu Tumorerkrankungen führen. Daher kann das Krankheitsbild sehr unterschiedlich sein.
Der Virus kann nur über direkten Blut-, Speichel- oder Spermakontakt von Katze zu Katze weitergegeben werden, d.h durch Bisse, Lecken, Deckakt, Säugen.
Infizierte Tiere müssen nicht sofort erkranken, das Virus hält sich mitunter über Jahre passiv in der Blutbahn, bis die Krankheit ausbricht. Allerdings sollten Sie mit einer infizierten Katze besonders konsequent hinsichtlich der Arztbesuche sein, weil auf Grund der Immunschwäche auch vermeintlich harmlose Infektionen schwere Folgen haben können.
Es steht ein weitgehend zuverlässiger Bluttest zur Verfügung, der vor einer Impfung auch durchgeführt werden sollte, da bei infizierten Katzen der Impfstoff keine Wirkung hat.
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FIP

"Feline Infektiöse Peritonitis" - zu deutsch Bauchfellentzündung - ist eine mit vielen Fragezeichen behaftete Krankheit. Die Forschung hat mittlerweile immerhin den Infektionsweg nachvollziehen können:
Etwa 80% aller Katzen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem felinen Coronavirus (FCoV) - einem harmlosen Darmvirus, der einen leichten Durchfall und kurzzeitige Appetitlosigkeit mit sich bringt. Unter bestimmten, nicht eindeutig definierbaren Umständen (vermutlich z.B. Stress oder andere Krankheiten) kann dieser harmlose Virus mutieren und gefährlich werden. Wichtig für die Haltung von Katzen ist, dass es keine Übertragung des FIP-Erregers zwischen Katzen gibt, es sei denn eine Katze befindet sich im Endstadium einer FIP-Erkrankung.
Die Symptome einer Erkrankung sind sehr unspezifisch, oft entsteht eine Vermutung für eine Erkrankung bei chronischen kranken Katzen, die etwa auch auf Antibiotika nicht mehr reagieren. Die Diagnose ist noch schwieriger, da sie sich aus einer Vielzahl einzelner Fakten zusammensetzt. Ein erster Schritt ist meistens das Messen eines Blutwertes, des sogenannten Corona-Titer. Dieser Wert beschreibt allerdings nur die Anzahl der Antikörper gegen den harmlosen FCoV und kann daher nur als ein Wert von vielen in die Gesamtdiagnose mit eingehen.
Impfung
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FIV

Das Feline Immunschwäche-Virus ist dem HIV beim Menschen sehr ähnlich, kann jedoch nicht auf uns übertragen werden! Das Virus kann nur über direkten Blut-, Speichel- oder Spermakontakt von Katze zu Katze weitergegeben werden, d.h durch Bisse, Lecken, Deckakt, Säugen.
Infizierte Tiere müssen nicht sofort erkranken, das Virus hält sich mitunter über Jahre passiv in der Blutbahn, bis die Krankheit ausbricht. Trotzdem sollten infizierte Tiere, wie bei der FeLV-Infektion, sehr gewissenhaft behandelt werden, insbesondere sollte auf Cortison und sogenannte "Paramunitätsinducer" verzichtet werden.
Es steht ein weitgehend zuverlässiger Bluttest zur Verfügung.
Gegen FIV existiert momentan leider kein Impfstoff.
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