Menschen und Katzen

... oder was Sie bedenken sollten, bevor Sie sich eine Katze anschaffen!

Bevor Sie in ein Tierheim oder zu einem anderen Verein gehen, um sich eine Katze anzuschaffen, sollten Sie zunächst bedenken, welche Folgen diese Entscheidung für Ihre Lebensumstände haben wird. Denn die Katze ist zwar das wohl selbstständigste aller Haustiere, dennoch ergeben sich bestimmte Zwänge für Ihre Planungen.

Alle folgenden Überlegungen erstrecken sich auf einen Zeitraum von etwa 15 Jahren, evtl. auch wesentlich länger, denn so alt werden Katzen etwa. Dies spielt um so mehr dann eine Rolle, wenn Sie schon ein reifes Lebensalter erreicht haben. Gerade in diesem Fall empfehlen wir Ihnen eine ruhige Katze, die ihre Flegeljahre schon hinter sich hat.

Zunächst einmal kostet eine Katze Geld. Wesentlich sind hier nicht die regelmäßen Futterkosten sondern größere "Investitionen" wie Kastration oder eventuelle Krankheiten. Insbesondere junge Katzen sind anfällig für Durchfall, Schnupfen oder Verletzungen durch zu neugierige Ausflüge. Auf Grund der relativ neuen Gebührenordnung sind die Preise für Tierarztbehandlungen hoch. (Um die Tierärzte in Schutz zu nehmen: sie müssen sich nach dieser Ordnung richten.). Sie sollten daher ein Notfallpolster einplanen. Natürlich informieren wir Sie vor einer möglichen Vermittlung gerne genauer - und auch die Tierärzte geben normalerweise telefonisch Auskunft über Preise für Standardbehandlungen wie Kastration und Impfungen.

Sie sollten aber auch bedenken, dass Sie eher gebunden sind in Ihrer Freizeitgestaltung. Nicht nur, weil Sie sich täglich mit ihr beschäftigen sollten. Eine erwachsene Katze kann durchaus auch mal(!) mehr als 24 Stunden alleine bleiben, wenn Sie genug Futter und Wasser bereitstellen (hier eignet sich natürlich Trockenfutter am besten). Aber Wochenendausflüge sollten schon so eingeplant werden, dass ein netter Nachbar, Freund oder Verwandter zum Katzenklo-Reinigen und Füttern verfügbar ist. Und auch für den Urlaub muss so oder mit einer Katzenpension geplant werden.

Auch Mieter schränken sich ein, wenn sie eine Freigängerkatze aufnehmen. Umzüge in die Nähe einer Hauptstraße oder ins dritte Stockwerk sind dann nicht mehr zu verantworten.

Speziell kleine Katzen sind extrem neugierig und noch nicht immer so elegant und geschickt, wie es Ihnen die Werbung bestimmter Nobelfutter-Hersteller glauben machen will. Und manches Katzenkind erkennt die wehende Gardine als Beuteobjekt, das gefangen werden muss. Wenn Sie aber vorübergehend bereit sind, einige Dekorationsgegenstände verschwinden zu lassen, bis die Katze mit etwa 9 Monate anfängt ruhiger zu werden, dann sollten sich dadurch keine Probleme ergeben.

Nachdem wir Ihnen so viel Negatives zu bedenken gegeben haben, wollen wir sie doch auch beruhigen: Spätestens wenn Ihr neuer Mitbewohner auf Ihrem Schoß liegt und wohlig schnurrt, werden Sie sicher sein, all diese kleinen Einschränkungen gerne zu machen. Wir möchten Sie nur bitten, alles genannte vorher zu bedenken, denn das Gemüt einer Katze eignet sich nicht zum Rumprobieren - Sie verursachen ungeahnten Kummer bei der Katze, wenn Sie sie nach einigen Tagen oder Wochen zurückbringen!